Der Tinder Schwindler - Können wir alle Opfer von Betrügern durch Online-Dating werden?

Der FIlm “Tinder-Schwindler” ist in aller Munde. Der Schwindler erbeutete über die Dating App Tinder mehrere Millionen Euro.

Wir berichten dir hier, was unsere Recherche über den Schwindler ergeben hat und zudem, welche Betrugsmaschen es gibt und wie du dich davor schützen kannst.

Warum der Tinder Schwindler so viele Frauen anziehen konnte

Simon Leviev Shimon Yehuda Hayut) hatte ein perfektes Tinder Profil. Die Fotos waren allesamt ansprechend. Es waren Reisen in Privatjets zu sehen, Business Meetings, Fotos mit Tieren und auf allen Bildern war er deutlich zu erkennen. Durch schicke Kleidung und teure Accessoires konnte er viele Frauen in seinen Bann ziehen. Außerdem hat der Tinder Schwindler seinen Instagram Account verlinkt und somit zusätzliches Vertrauen erweckt.

Über 100 Tausend Follower waren hier zu sehen, was natürlich nicht auf einen Schwindler vermuten lässt. Sein Ziel wurde erreicht. Durch das Tinder Profil konnte er Vertrauen und zudem Verlangen in den Opfern erwecken. 

Kurz gesagt war hier der perfekte Mann zu sehen - der perfekte Mann für alle Single Frauen, die auf der Suche nach der großen Liebe sind.

Wer ist der Tinder Schwindler eigentlich?

Beim Tinder Schwindler handelt es sich um den in Israel geborenen Simon Leviev (gebürtig Shimon Yehuda Hayut). Mit seiner Familie zog er nach New York, wo er bereits das erste Mal Menschen um Geld betrug. Hier erbeutete er von der Familie, bei der er als Babysitter arbeitete, Geld. Auch als er als Gärtner arbeitete, hat er ein Scheckbuch gestohlen und sich selbst einen Scheck ausgestellt, um einen Porsche zu kaufen.

Als er aufflog, verkaufte er diesen und flog zurück nach Israel, um seine Identität zu ändern.

Bereits 2015 wurde er in Finnland verhaftet. Wegen guter Führung jedoch musste er nicht die volle Zeit absitzen und wurde vorzeitig entlassen.

Unter dem neuen Namen Simon Leviev, den er 2017 annahm, erbeutete er als Sohn des Diamantenkönigs Lev Leviev, hauptsächlich über die Dating App Tinder in den darauffolgenden Jahren, über 8.500.000 Euro.

Who is Simon Leviev

Die Tinder Schwindler Geschichte - So konnte Simon Leviev die Frauen von sich überzeugen

Bereits die Profile auf Tinder und Instagram ließen auf Wohlstand vermuten. Beim ersten Date hat Simon Leviev diesen Eindruck dann bestätigt. Er lud die Frauen in sehr noble, teure Hotels auf einen Kaffee ein und zahlte diesen auch. Meist nutzte er einen dringenden Geschäftstermin in einem anderen Land als Ausrede, die Frauen einzuladen, mit ihm im Privatjet zu fliegen - Wow, da kann Frau schon einmal schwach werden!

Die Geschichte von Cecilie - Simons Opfer und Ex-Freundin

Die gebürtige Norwegerin Cecilie Schrøder Fjellhøy hat den Tinder Schwindler sozusagen ans Licht gebracht. Sie hatte den Mut, an die Presse zu gehen, nachdem der Betrug aufgefallen ist. Simon Leviev hat sie im Four Seasons Hotel in London getroffen, nachdem er sie über Tinder eingeladen hat. Laut ihren Erzählungen hat Simon Leviev etwas ganz besonderes, was es schwer macht, nicht in seinen Bann gezogen zu werden. Eines der ersten Themen war, dass er der CEO bei LLC Diamonds ist und diese Position durch seinen Vater Lev Leviev hat, dem die Firma gehört.

Er zeigte ein Familienfoto von sich, Lev Leviev und seiner Frau, was es fast unmöglich machte, ihm die Geschichte nicht zu glauben. Er wusste ganz genau, wie er Cecilie und andere Frauen in seinen Bann ziehen konnte.

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Da er nur kurz in London war, bot er der verschossenen Cecilie an, sie im Privatjet nach Bulgarien zu nehmen. Diese einmalige Chance ließ sich die Norwegerin nicht entgehen. Zudem genoss Cecilie die Gesellschaft des scheinbar erfolgreichen Simons.

Welche Frauen konnte er betrügen

Cecilie ist eine junge Frau, die von einer märchenhaften Beziehung träumt und diese mit Simon scheinbar gefunden hat. Dieser fragte schnell, ob sie mit ihm offiziell zusammen sein will. Zudem plante sie eine gemeinsame Zukunft in einer gemeinsamen Wohnung, die sie aussuchen konnte. 

Auch nachdem er offiziell mit Cecilie zusammen war, was jedoch nie auf Instagram gepostet wurde, traf er sich mit Frauen aus allen möglichen Ländern. Sein Tinder Profil löschte er nicht.

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So auch mit seinem nächsten Opfer Pernilla aus Schweden. Diese wollte keine Beziehung mit Simon, verstand sich jedoch so gut mit diesem, dass daraus eine Freundschaft wurde. Er lud sie ebenfalls ein, mit dem Privatjet zu fliegen und stellte ihr sogar seine Freundin (welche nicht Cecilie war) vor. Auf den Ausflügen gab er dann das Geld aus, für das eine andere Frau horrende Kredite im Wert von bis zu 250.000 Euro aufnahm.

Das Ponzi-Schema, nach dem Simon Leviev so erfolgreich an Geld gelangte

Die gesamte Betrugsmasche des Tinder Schwindlers lief nach einem Muster ab, welches wie folgt ist:

  • “Ihr habt ein Match”: Nun kommt eine Nachricht, in der er die Frauen auf ein Date in ein Hotel einlädt
  • Das erste Date: und somit auf der Grundstein für seinen Liebesbetrug
  • Mit Liebe überschütten: Simon zeigt den Frauen, was diese ihm bedeuten und wie sehr er sie liebt
  • Neue Opfer finden: Auf seinen sogenannten Business Ausflügen fliegt er in andere Länder, um weitere Opfer zu finden
  • “Meine Feinde sind hinter mir her”: Ein Foto vom verletzten Bodyguard geht an die Frauen raus. Diese sind besorgt
  • Ich bin in Gefahr: Nun braucht er Geld, da seine Kreditkarten nicht genutzt werden können. Simon schickt den Frauen etwas mehr als geliehen zurück, um Vertrauen zu gewinnen. Leider nur einmal
  • Immer mehr: Er kann den Hals nicht vollkriegen und fragt nach mehr Geld, da seine Sicherheit in Gefahr ist. Die Frauen nehmen aus Sorge Kredite auf und geben ihm Geld
  • Betrug: Die Frauen sind verschuldet und Simon schickt falsche Schecks, die nicht eingelöst werden können

Wie wurde Simon Leviev überführt?

Den Stein ins Rollen gebracht hat Cecilie. Diese ging zur Presse und erzählte die Geschichte. Pernilla verband sich mit ihr, um den Tinder Schwindler gemeinsam zu überführen.

Nachdem der Artikel veröffentlicht wurde, ging dieser viral und machte auch Ayleen, einer seiner festen Freundinnen auf sich aufmerksam. Diese arbeitete in der Luxus Bekleidungsbranche und bekam einen Teil ihres Geldes

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zurück, indem sie Simons Markenkleidung verkaufte. Sie war auch diejenige, die den Standort ermittelte. 

Die Polizei konnte Simon Leviev, nachdem dieser in Hostels gelebt hatte, 2019 in Griechenland fassen und verhaften. Er wurde wegen Betrugs zu 15 Monaten Haft verurteilt, wegen guter Führung aber bereits nach 5 Monaten entlassen.

Tinder-Schwinder von Tinder verbannt

Zwischenzeitig war Simon immer wieder auf Tinder unterwegs und streitet die Vorwürfe nach wie vor ab. Die gute Nachricht ist, dass Tinder den Betrüger verbannt hat und es für ihn nicht mehr möglich ist einen neuen Account zu erstellen. Hier helfen auch seine vielen Alibi Namen nicht mehr. Auch Dating-Portale, die zur Match Group und Plenty of Fisch gehören, verhindern, dass sich Simon Leviev anmelden kann, um Frauen um Geld zu betrügen.

Wo hält sich Simon Leviev jetzt auf?

Nachdem er frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, ist Simon Leviev wieder ein freier Mann. Dieser lebt mit seiner neuen Freundin, Kate Konlin, einem israelischen Model, in Tel Aviv. Ob er Kate ebenfalls betrügt, ist unklar. Sie glaubt nicht dran, dass ihr Freund ein Betrüger ist und genießt die großzügigen Geschenke, die Simon ihr macht. Auf ihren Social Media Kanälen zeigte sie erst vor kurzem einen neuen Lamborghini, den Simon ihr geschenkt hat.

Simon selbst lebt wieder seinen luxuriösen Lebensstil und behauptet, dass das Geld ehrlich verdient ist. Angeblich arbeite er jetzt in der Immobilienbranche.

Welchen Einfluss hat der Tinder Schwindler auf die Dating App Tinder?

Die Behauptung, dass Tinder nach der Veröffentlichung der Netflix-Dokumentation "The Tinder Swindler" viele Mitglieder verloren hat, ist absolut falsch. Tatsächlich hat Tinder seit seiner Veröffentlichung sogar noch mehr Bekanntheit und App-Aktivität erlangt. Bis heute liegt der Marktanteil von Tinder bei 72 % aller genutzten Dating-Apps.

Wir glauben, dass eine erwähnenswerte Auswirkung der Veröffentlichung der Doku die ist, dass Frauen nun vorsichtiger sind, wenn sie andere über Dating-Apps kennenlernen. Mehr Frauen sprechen auch über ihre eigenen Erfahrungen mit Betrügern,

Social Media Apps

um andere vor solchen Machenschaften zu warnen. Beim Online-Dating wird von Anfang an Wachsamkeit geraten, aber dennoch werden die Betrüger bei ihren Machenschaften immer kreativer. Schon bevor der Tinder Schwindler bekannt wurde, hat Tinder in manchen Ländern Sicherheitsfunktionen für seine Mitglieder eingeführt. Mit dem "Alarm-Knopf" für Verabredungen, Tools zur Überprüfung von Nachrichten und einem Online-Sicherheitszentrum, in dem Mitglieder Belästigungen melden können, ist die App sicherer als noch vor einigen Jahren.

Ist Online-Dating gefährlich?

Grundsätzlich ist Online-Dating nicht gefährlich. Etwas Wachsamkeit raten wir dir dennoch Wir möchten dir jedoch einige Tipps geben, wie du vermeiden kannst, an Betrüger zu geraten. Diese haben über Dating-Portale eine größere Chance Opfer zu finden, da, wie beim “echten” Dating auch, die Auswahl einfach viel größer ist. 

Die Frage nach Geld

Während es bei vielen Betrügern recht schnell offensichtlich ist, dass diese einfach nur Geld möchten, stellen es andere wiederum deutlich geschickter an. Der Tinder Schwindler beispielsweise hat den Opfern zunächst Reichtum und Liebe vorgegaukelt und dann

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 durch das scheinbare bangen um sein Leben Geld der Opfer erbeutet.

Die Mutter liegt im Krankenhaus, der Vater braucht eine Operation oder eine Tante, ein Onkel oder anderer Angehöriger kann die Arztrechnung nicht zahlen. Jedoch ist dies in den wirklich seltensten Fällen die Wahrheit. Um sicherzustellen, dass du nicht um Geld betrogen wirst, solltest du NIEMALS Geld an Fremde geben. Auch wenn du ein schlechtes Gewissen hast, ist Vorsicht geboten. Betrüger wissen, wie Sie an Geld kommen und stellen dies sehr geschickt an, sodass du fast ein schlechtes Gewissen hast, Nein zu sagen. Denke hier jedoch daran, dass es völlig in Ordnung ist, fremden Menschen, die du vielleicht nicht einmal per Video gesehen hast, kein Geld zu senden.

Die schlimmen Zustände im Heimatland

Mitleid wird ebenfalls häufig eingesetzt, um an eine Aufenthaltsgenehmigung oder Geld zu kommen. Vor allem ist osteuropäischen und orientalischen Ländern wird diese Masche häufig genutzt. Merkst du beim Kennenlernen beispielsweise, dass die dein Gegenüber schnell Zuneigung und Gefühle bekundet, gleichzeitig immer wieder erwähnt, wie schlimm die Lage im eigenen Land ist und die Möglichkeit auf Bildung fehlt, solltest du sehr hellhörig werden.

In diesem Fall kann es schnell dazu kommen, dass Hochzeit ein Thema ist und du die Person unterstützen sollst/willst ein Visum für Deutschland zu bekommen. Leider halten diese Ehen in den seltensten Fällen länger, als bis zur unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung.

Love Bombing

Love Bombing ist eine besonders gängige Methode des Betrugs. Männer suchen sich hier gezielt Frauen aus, die nach Liebe suchen. Bereits nach kurzer Zeit beginnen die Männer mit Liebesbekundungen und Komplimenten, die zu schön sind, um wahr zu sein. Die Frau fühlt sich geschmeichelt und verfällt den Liebesschwüren. Für die Männer ist es dann ein Leichtes, die Frauen auszunehmen. Vor allem im Zusammenhang mit Bezness (eine Kombination aus Beziehung und Business) ist dies eine erfolgreiche Masche. 

Love Bombing Erfahrungsbericht aus unserem Redaktionsteam

Hier möchten wir euch aus erster Hand einen Erfahrungsbericht aus unserem Redaktionsteam teilen, um zu zeigen, wie real Love Bombing auch noch im Jahr 2024 ist. Es kann einen schneller treffen als man denkt, die Betrüger werden immer gerissener:

Ich flog nach Marokko in den Urlaub und lernte am ersten Abend direkt einen sehr charmanten Mann kennen. Wir unterhielten und kurz. Mehr ist jedoch nicht geschehen. Als ich dann zurück in Deutschland war, erhielt ich eine Nachricht von ihm, dass er mich nicht

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vergessen kann und direkt spürte, dass mehr zwischen uns war.

Für mich, die zu diesem Zeitpunkt verzweifelt nach Liebe suchte, war dies wunderschön zu hören. Wir blieben in Kontakt und telefonierten täglich mehrere Stunden mit Video. Ich war schnell im siebten Himmel, da Ismail (so hieß er) mir Komplimente ohne Ende machte und mich förmlich einlullte. Er sagte mir bereits nach einer Woche, dass er sich unsterblich in mich verliebt hatte. Ich war mir sicher, dass dies die Wahrheit ist. Er war zu jeder Zeit erreichbar und ließ keine Zweifel an seinem Interesse an mir.

Zwei Monate später stand mein Besuch bei Ismail an. Ganz großzügig bat er an, für den Flug aufzukommen. Danach war ich noch überzeugter von seinen ehrlichen Absichten. Ich zählte die Stunden, bis ich ihn das erste Mal in die Arme schließen konnte. Bereits am ersten Abend lernte ich seinen besten Freund und seine Frau kennen. Wir unternahmen einen Ausflug in die Berge und er erwähnte immer wieder, wie sehr er mich liebte. Nach dem Ausflug machte er mir dann einen Antrag und meinte, er würde sein Leben mit mir verbringen wollen. In Marokko. Ich konnte glücklicher nicht sein. 

Der Plan war, dass ich zwei Wochen bei ihm bleiben sollte. Plötzlich meinte er, er habe ein Seminar und ich müsse früher fliegen. Als ich nach einer Woche die Tasche packte, war der Abschiedschmerz groß.

Ein nächstes Treffen war erst im September möglich. Die Streitereien fingen an, mein Misstrauen wurde größer, aber er versicherte mir immer wieder, dass er mich liebt und ich die einzige bin.

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Im August machte er dann Schluss, weil ich ohne ihn in Urlaub fuhr. Eine Woche später waren wir wieder versöhnt und ich flog zum größten Fest des Landes zurück zu ihm.

Die Woche war alles andere als schön. Als ich kurz davor war, meine Sachen zu packen und in ein Hotel zu gehen, kam er weinend an und entschuldigte sich. Er wollte meine Eltern kennenlernen, ein Visum für Deutschland beantragen und sehen, wo ich lebte. Da er angeblich als Physikprofessor an der Uni arbeitete, war die Finanzierung laut ihm kein Problem.

Bereits 4 Wochen später flog ich zurück und wir gingen gemeinsam zur Botschaft. Natürlich hatte ich mich vorher informiert, was für ein Visum nötig ist. Hat Ismail genug Geld, benötigt die Botschaft keine Unterlagen von mir. Plötzlich kam er und wollte, dass ich ihm meine Kontoauszüge gebe. Ich lehnte ab und war sehr misstrauisch. Am nächsten Tag musste ich zurückfliegen und erhielt einen Anruf von ihm, dass er wieder bei der Botschaft sei und mir den Mitarbeiter ans Telefon geben möchte, der mir bestätigt, dass meine Unterlagen benötigt werden, obwohl Ismail genug Geld hat. Und wieder einmal glaubte ich ihm.

Zurück in Deutschland fasste ich den Entschluss meinen Eltern zu sagen, dass ich auswandere. Der Schock war groß, doch Ismail stand mir zur Seite und schlug vor, meine Eltern zu sich einzuladen. Gesagt, getan. Im Februar flog ich mit meinen Eltern nach Marokko, um ihn und seine Familie vorzustellen. Unsere Eltern redeten über die Verlobung und sein Vater versprach meinem Vater gut auf mich aufzupassen.

Für mich waren die nächsten Schritte klar. Kündigen und ab nach Marokko. Eine Woche nachdem ich wirklich alles in Deutschland gekündigt hatte, kam ein Anruf von Ismail. Er habe finanzielle Probleme und kann nicht verantworten, dass ich nach Marokko komme.

Benching - Frau sitzt auf Bank

Entweder ich bleibe in Deutschland und helfe ihm ein Visum zu bekommen, oder ich komme nach Marokko und wir trennen uns. Glücklicherweise gingen hier die Alarmglocken an und ich entschied mich für die zweite Option.

Zwei Wochen nachdem ich ausgewandert bin, traf ich eine junge Holländerin, die in einem Café arbeitete. Wir kamen ins Gespräch und stellten schnell fest, dass wir über ein halbes Jahr den gleichen Freund hatten. Sie lebte zu der Zeit schon in Marokko. Jedes Mal, wenn sie ihre Eltern besuchte, lud er mich ein, ihn zu besuchen. Nach etwas Recherche stellten wir fest, dass er kein Professor ist, sondern bereits beim ersten Examen gescheitert ist. Seine Familie, die sehr arm war, setzte er unter Druck das Spiel mitzuspielen. 

Ein Jahr später kontaktierte mich eine ehemalige Kollegin aus Marokko und fragte mich, ob ich mit einer Frau reden kann, die plant nach Marokko zu ziehen und Ismail zu heiraten. Glücklicherweise machte auch sie einen Rückzieher. Erst vor kurzem habe ich ihn mit einer europäische Frau und Kind gesehen. Scheinbar hat er sein Ziel erreicht, was ihn jedoch nicht davon abhält, seiner Ex-Freundin weiterhin zweideutige Nachrichten zu schicken.

Mein Tipp an dich: Liebe dich erst selbst, bevor du dich auf die Suche nach einer Beziehung begibst. Betrüger erkennen, wenn du verletzlich bist und Zuneigung brauchst und nutzen dies aus.

Fazit

Online Dating ist nicht gefährlich. Jedoch solltest du nicht leichtfertig jedem Menschen, den du nur online kennst, vertrauen, geschweige denn Geld geben. Online Leute treffen macht sehr viel Spaß. Gehst du hier mit Vernunft heran und lässt dich nicht auf seltsame Geschichten ein, bist zu ziemlich sicher. Betrüger gibt es schließlich im wahren Leben ebenfalls.

Dating-Experte Chris Pleines ZU-ZWEIT.de
Chris Pleines
Gründer von ZU-ZWEIT.de und Buchautor von „Online-Dating für Dummies“
Der Diplom-Medieninformatiker Chris Pleines testet seit 15 Jahren ZU-ZWEIT.de Dating Apps und ist heute einer der führenden Online-Dating-Experten. In zahlreichen Fernseh- und Radio-Interviews gibt er immer wieder Tipps rund ums Online-Dating.