Ein Jumping Dinner-Abend läuft folgendermaßen ab: Es gibt insgesamt ca. sieben Kochpärchen die gemeinsam einen Gang (entweder Vorspeise, Hauptspeise oder Nachspeise) zubereiten. Bei jedem der drei Gänge empfängt das Pärchen, das den Gang zubereitet hat zwei andere Pärchen bei sich zu Hause. Im Laufe des Abends ist so jedes Pärchen einmal Gastgeber (für den Gang, den es zubereitet hat) und zweimal Gast (bei den anderen beiden Gängen). Am Ende des Abends gibt es ein großes Abschlusstreffen mit allen Teilnehmern in einer Bar.
Die Kochpartnerin
Ich hatte bei meinem Test für ZU-ZWEIT.de angegeben gerne mit einer Frau zu kochen und dass ich keine eigene Wohnung zum Kochen zur Verfügung habe. Einige Tage vor der Veranstaltung bekam ich die Kontaktdaten meiner Kochpartnerin per E-Mail und erfuhr, dass wir zusammen die Vorspeise kochen sollten. Wir telefonierten und verabredeten Tomaten mit Mozzarella und Bruschetta zuzubereiten. Am Telefon machte meine Kochpartnerin einen sympathischen Eindruck und ich war gespannt was mich am Jumping-Dinner Abend erwarten würde.
Die Vorspeise
Am Tag des Events fuhr ich zur vereinbarten Adresse am Stadtrand von München und wurde freundlich von meiner Kochpartnerin, Gaby, einer ca. 30-jährigen Informatikerin, empfangen. Sie war optisch nicht gerade mein Typ aber sehr nett und herzlich. Wir fingen an die Vorspeise zuzubereiten und schon bald standen unsere Gäste vor der Tür. Wir hatten zwei junge Männer und zwei Frauen zu Besuch. Alle waren ca. Anfang bis Mitte 30 und sehr höflich. Die beiden Frauen hatten sich gemeinsam bei Jumping Dinner angemeldet und erst am Tag der Veranstaltung erfahren, dass sie für „ihren“ zweiten Gang mehr Gäste als erwartet haben würden, da ein Teilnehmer überraschend abgesprungen war. Wie sich herausstellte hatten die beiden jungen Frauen und einer der Männer zufällig an der gleichen Uni Jura studiert, was leider dazu führte, dass die Unterhaltung am Tisch sehr Jura-lastig wurde.
Das Hauptgericht
Nachdem unsere Gäste sich verabschiedet hatten, ging es für Gaby und mich weiter zur nächsten Jumping Dinner-Wohnung. Diese lag deutlich mehr im Zentrum der Weltstadt mit Herz. In einer schönen Altbau-Wohnung wurden wir von unseren Gastgebern, einem Paar aus einer Richterin und einem Informatiker Anfang 40, empfangen. Gäste waren diesmal außer uns zwei sehr hübsche Jura-Studentinnen Ende 20. Unsere Gastgeber hatten sich beim Essen mächtig ins Zeug gelegt und servierten Lachs mit gefüllten Zucchini-Hälften. Das Gespräch verlief recht angenehm über verschiedenste Themen von Reiseerlebnissen bis hin zur Fußball-WM.
Die Nachspeise
Nach dieser Etappe ging es zusammen mit unseren Gastgebern weiter in die dritte Wohnung zum Dessert. Unsere Gastgeber in der in Rottönen eingerichteten Wohnung war diesmal ein Paar, bestehend aus einer Yoga-Lehrerin und einem Musiker Anfang 40. Die beiden empfingen aufgrund des bereits erwähnten Ausfalls eines Gastgebers sechs statt der sonst üblichen vier Gäste. Ich war mit Abstand das Küken der Gruppe, aber aufgrund der fröhlichen, offenen Atmosphäre störte das keinen. Als Dessert servierten unsere Gastgeber verschiedene Mousse au Chocolat-Varianten. Hier begann sich zum ersten Mal abzuzeichnen, dass sich ein Kochpärchen, wohl doch etwas näher gekommen war. Im gedimmten Licht der Yoga-Wohnung unterhielten sich der ca. 43-jährige Informatiker Uwe und die ca. 37-jährige Staatsanwältin Sylvia schon sehr vertraut auf der Couch. Für alle Umstehenden war klar, dass es bei den beiden wohl „gefunkt“ hatte.
Das Abschlusstreffen
Nach dem Dessert zogen wir alle zusammen weiter in die Bar im Münchner Studentenviertel, in der das Abschlusstreffen aller Kochteams stattfinden sollte. Leider hatte Jumping Dinner dort anscheinend nicht für uns reserviert und so mussten wir uns selbst einen Platz suchen, was angesichts der Größe unserer Gruppe nicht sehr einfach war. Immerhin gab es für alle ein Glas Prosecco umsonst. Ich unterhielt mich weiter mit der Richterin und kurz mit einer anderen Teilnehmerin, die ich davor noch nicht gesehen hatte. Leider schmälerte der Altersunterschied etwas meine Flirtchancen. Ein Teil der Gruppe zog nach einer Weile noch weiter in eine Bar in der Nähe der Uni. Nun machte sich noch etwas mehr der von Anfang an herrschende Männer-Mangel bemerkbar. In der letzten Bar waren noch ca. drei Männer und sieben Frauen anwesend, was dazu führte, dass die Frauen Grüppchen bildeten und sich hauptsächlich untereinander unterhielten. Ich redete noch ein wenig mit meiner Kochpartnerin, die mir gestand, dass ihre Freundin ihr das Jumping Dinner aus der Befürchtung heraus geschenkt hatte, dass sie auf dem Partnersuche-Markt „übrig bleiben“ könnte. Schließlich ging ich mit Gaby und zwei weiteren Teilnehmern zusammen zur U-Bahn und Gaby und ich verabschiedeten uns mit einer Umarmung.
Das Urteil unseres Testers
Das Jumping Dinner war insgesamt ein ziemlich cooles Event und funktionierte, bis auf kleine Schwächen bei der Organisation echt gut. Die Gäste waren durchweg gebildete und kultivierte Menschen und ca. 30 bis 45 Jahre alt. Positiv fiel mir als Mann der sehr hohe Frauenanteil auf. Der Flirtfaktor war ganz in Ordnung, aber leider wurden die Gruppen durch das Organisationsprinzip immer gerade dann auseinander gerissen, wenn man sich etwas besser aneinander gewöhnt hatte. Das machte es etwas schwierig bei den Gesprächen über den oberflächlichen Kennenlern-Small Talk hinauszukommen. Immerhin ein Pärchen scheint sich zumindest im Verlaufe des Abends etwas näher gekommen zu sein. Insgesamt würde ich Jumping Dinner aufgrund der hohen Frauenquote vor allem Männern Anfang 30 empfehlen, die auf der Suche nach einer gebildeten und aufgeschlossenen Partnerin sind.“
Design & Funktionalität
Viel zu sagen gibt es über das Design der Website nicht. Es funktioniert alles, die Anmeldung ist einfach und selbsterklärend und die Benachrichtigungen per E-Mail erfolgen rechtzeitig. Scheinbar gibt es hin und wieder Schwächen bezüglich der Organisation durch fehlende Teilnehmer, was die Menüabfolge durcheinander würfeln kann. Alles in allem funktioniert Jumping Dinner aber wirklich gut und macht Spaß.